Kopenhagen: Design, Schlösser und der blaue Planet.


Endlich liegt das Examen hinter mir und nach einer Woche mit dem Kindern in Mecklenburg machten wir uns Montag mit dem 9 Uhr-Flug von Berlin-Tegel auf nach Kopenhagen.

Mit der Metro gelangt man zügig und bequem direkt vom Flughafen in die Innenstadt. Wir haben uns gleich für den 72h-Citypass entschieden, da wir mit den Kindern noch nicht die ganze Strecke vom Appartment bis zu unseren Tageszielen zu Fuss ohne Meuterei schaffen würden.


 




Die führerlose Metro fand unsere Große sehr spannend und war immer scharf darauf, einen Platz ganz vorne zu bekommen. Für die Kinder ist sogar ein Sticker mit Amaturen aufgeklebt, damit das richtige "Zugführer"-Gefühl bei den Kleinen aufkommt.

Über airbnb hatten wir im Voraus ein kleines, stylishes 2-Zimmer-Appartment in Nørrebro gemietet: das Zuhause einer Bloggerin und ihrer Familie, die ebenfalls gerade auf Reisen sind. Die Entscheidung hat sich als eine sehr gute herausgestellt. Die Kinder hatten eine Kinderzimmer mit Hochbett und jede Menge "fremdes" Spielzeug, dass ausprobiert werden durfte. Die große Maus hat sehr viel überlegt, wie die Mädchen wohl sind, die hier eigentlich leben und festgestellt, dass sie viele gemeinsame Dinge mögen.

Kopenhagen zeigte sich uns gleich von seiner sonnigen Seite. Am Nachmittag erkundeten wir "unser Viertel". Nørrebro hat wunderschöne Altbauten und die Mischung aus hippen Leuten, Bio-Cafés, kleinen Shops und vielen Kinder erinnerte doch stark an Friedrichshain-Kreuzberg, allerdings sind die Dänen doch meist viel freudlicher und deutlich entspannter als die meisten Berliner. Zuerst ging es zum Kinder auslüften auf den Spielplatz im Nørrebro Parken.


Später bummelten wir über die Jægersborggade zum Assistens Kirkegaard um Hans Christian Andersen's Grab zu sehen und das Wetter zu genießen. In der Meyers Bageri bakery, welche das beste Brot der Stadt verkaufen soll, haben wir gleich mal fürs Abendessen mit Brot und Brötchen eingedeckt. Und es war wirklich lecker!




Dienstag stand der Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf meinem Plan. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir mit Bus und Metro zum Kongens Nytorv. Erstes Ziel war das Schloss Amalienborg mit dem täglichen Wechsel der Palastwache um 12 Uhr. Da wir noch etwas Zeit hatten, schlenderten wir zuerst über den Schlossplatz weiter zum Amaliehaven mit freiem Blick auf die Oper und kehrten pünktlich zurück um die Abreise von Palastgästen und den Wachwechsel zu erleben. Louisa wurde scheinbar wie magisch von den Soldaten angezogen, sie steuert immer zielstrebig auf sie zu und musste regelrecht eingefangen werden. Nachdem wir das Spiel ein paar Mal durch hatten, konnte sich selbst der Wachmann ein Lächeln nicht verkneifen.











Mit knurrendem Magen machten wir uns auf in die Bredgarde 68 in das Museumscafé Klint.



Gut gestärkt besuchten wir die Ausstellung "Century of the Child" im Dänischen Design Museum, für Studenten und Kinder ist der Eintritt hier sogar frei. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf skandiavischem Design für Kinder und der Titel entstammt dem gleichnamigen Buch der Schwedin Ellen Kay. Interaktive Spielbereiche wechseln sich mit den Ausstellungsbereich ab, so dass die Lütten toben, malen oder einen Film schauen konnten, während wir abwechsend durch die Ausstellung schlenderten.


Mit den bObles hat sich Sophie einen richtigen Parcours gebaut.



Besonders toll (fand sogar mein Freund, der sonst wenig für Kunst übrig hat) war die Möglichkeit einen Kurzfilm mit den Figuren von Kai Bojesen zu drehen.




Der Elefant hat es nicht nur mir sehr angetan und steht nun auf der Wunschliste ganz weit oben!

Als letzen Punkt auf der Liste stand nun noch der Spaziergang zur kleinen Meerjungfrau an.Vorbei am Gofion-Springbrunnen, der die Entstehungsgeschichte des Seenlands zeigt, ging es parallel der Langelinie am Wasser entlang zur Meerjungfrau, die sich als weniger spektakulär präsentierte. Dabei durchquerten wir einen Park mit vielen blühenden Kirschbäumen und bei jeden Windhauch regnete es rosa Blüten: Sakura in Kopenhagen. Wunderschön! Und in echt viel schöner als auf dem Bild.







Da in Kopenhagen alles noch dichter beieinander liegt als ich es auf der Karte vermutet hätte und wir entsprechend "schnell" waren, legten wir auf dem Rückweg noch einen Stopp auf dem Spielplatz direkt am Wasser mit dem Ausguck auf die Meerjungfrau ein, gefolgt von leckeren Eis und weniger gutem Kaffee im Restaurant Toldboden.


Vom Norde Tolbod nahmen wir auf ausdrücklichen Wunsch von Sophie den Hafenbus und schipperten vorbei an der Oper nach Nyhaven.





  

Kopenhagen lässt sich wunderbar mit Kinderwagen erkunden. Die Metrostationen sind großzügig mit Fahrstühlen ausgestattet und Stellplätze gibt es in (Hafen)Bus und Metro genug. Uns fiel besonders auf, dass viele Dänen riesige Kinderwagen haben und selbst die Kleinkinder noch in der ultralangen Wanne rumgeschoben werden. Dagegen fühlte sich unser Bugaboo Chameleon richtig "mini" an.


Am Mittwoch machten wir uns auf den Weg nach Rosenborg um uns die Schatzkammer mit den Kronjuwelen und das Schloss anzuschauen. Sophie war ja etwas enttäuscht gewesen, dass wir uns Amalienborg nur von außen angeschaut und Königin Margarete nicht zu Gesicht bekommen hatten, obwohl sie laut gehisster Flagge "zuhause" war. Die Krone und der unzählige Schmuck sowie die vielen Reiterbilden in Rosenborg haben dann doch die Augen unserer kleinen Prinzessin zum Strahlen gebracht. Trotzdem wollte sie es dann ziemlich genau wissen, wie die Königin dann an ihren Schmuck kommt, wenn sie ihn braucht und warum sie die Krone nicht den jeden Tag trägt....





Nach knapp 2 Stunden geballter Kultur hatten sich beide Mäuse das Toben auf dem tollen Drachenspielplatz im angeschlossenen Kongens Have so was von verdient.


Ordentlich durchgepustet und hungrig liefen wir zurück zum Kongens Nytorv und erklärten den Rest des Nachmittags zur Shopping-Zeit. Schließlich hat Kopenhagen mit der Strøget die längste Fußgängerzone der Welt (1,8km). Während die Kleine im Bugaboo Mittagsschlaf hielt, erkundeten Sophie und ich das Hay-House (Ostergarde 61), natürlich nicht ohne es mit einem Beutel zu verlassen. Als wir danach den Disney-Store (Amagertorv 8) entdeckten, hüpfte unsere 3 Mädchen-Herzen.



Etwas enttäuschend fanden wir den LEGO-Store (Vimmelskaftet 37). Kennst du einen, kennst du alle. Aber die nachgebaute Palastwache war sehr gut gelungen und ein (Familien-)Foto wert.





 
Die großen Kaufhäuser Magasin du Nord und Illum Bolighus haben wir (leider) ausgelassen, da Freund und Kinder da gar keine Lust mehr drauf hatten. Naja, innerlich habe ich Kopenhagen schon auf meine Liste für einen Mädelstrip gesetzte und dann darf in Ruhe Scandi-Design geshoppt werden...



Aufgrund des ungemütlichen Wetters am Donnerstag entschlossen wir uns nach Kastrup in das neue Aquarium "Den Blaa Planet" zu fahren. Der Eintritt ist nicht gerade ein Schnäppchen (Erwachsene 150 DKK, Kinder 3-11 Jahre 90 DKK), aber durchaus gerechtfertig. 900 Meter von der Metro entfernt blies uns ein kräftiger Wind vom der Ostsee entgegen, so dass wir schnell das Innere des imposant geschwungenen Gebäudes mit seinen 5 Armen ansteuerten. Im Inneren des "Blauen Planeten" kann man sich seine Besichtigungsroute selbst auswählen, da alle Teile der Ausstellung wieder zu einem zentralen Punkt führen. Mit dem Kinderwagen kommt man dank Fahrstühlen problemlos überall hin. Die meiste Zeit haben wir im "Ozean" verbracht, das riesige Panaoramabecken mit Haien und begehbarem Glastunnel hat unsere Mäuse lange zum Staunen und Beobachten gebracht.


Im Ozean-Bereich des Aquariums





Eine Mittagpause legten wir in der stylishen Spisestedet ØST ein und ließen uns grandiose Fish'n'Chips mit Blick auf den Øresund schmecken.


Hier habe ich meine erste kulinarische Begegnung mit dem Meerfenchel (Salz-Alant, engl. samphire) gemacht und war postiv vom Geschmack überrascht. Das Menü (inkl. Kindergerichte) im ØST ist in Kooperation mit Torsten Vildgaard und Søren Westh vom Noma entstanden, dem einzigen Restaurant in Kopenhagen mit 2 Michelin-Sternen und weltbekannt für seine Nordic Cuisine.



Es wird viel Programm (auf Dänisch) über den Tag angeboten: wir waren Gäste bei der Fütterung von Krokodilen und springenden Fischen im Regenwald. Außerdem konnten die Kinder Fingerabdrücke mit frischer Tintenfischtinte erstellen, die Mitarbeiterin hat vor dem Kaltwasserbecken dafür ein Tier vor den Augen der Kinder aufgeschnitten und auf Dänisch Einiges erklärt, was wir leider nicht verstanden haben.
Dem Außenbecken mit den 2 Seeottern statten wir aufgrund des Regens nur einen kurzen Besuch ab. 
Nach unserem Familientrip in die dänische Hauptstadt können wir nur bestätigen, dass Kopenhagen wirklich extrem kinderfreundlich ist. Ob der TrippTrapp im Restaurant, die Wickelmöglichkeit selbst auf dem Männerklo oder der Spielbereich an der Gepäckausgabe, hier wird an die Kleinsten gedacht.





Wer noch aktuelle Infos für einen Trip mit Kindern nach Kopenhagen sucht, der wird auf www.minicph.com und www.visitcopenhagen.com durchaus fündig.



Bis bald!

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